TIERSCHICKSALE: Mehr ausgesetzte Hunde

Zwei Vierbeiner wurden beim Pilzesuchen im Wald und beim Angeln am See gefunden
PAPENBRUCH – Die Sommerferien sind fast vorüber und im Tierheim bei Sven Galle in Papenbruch gibt es etliche Hunde, die ihr rechtmäßiges Zuhause wohl nie wiedersehen werden. „Es sind in diesem Jahr mehr Hunde als im vorigen Jahr“, bemerkt der Tierheimbesitzer. Es handelt sich um ausgesetzte Tiere, die in den Ferien offenbar nicht in den geplanten Urlaub ihrer Menschen passten.

Es kommt hin und wieder vor, dass ein vermeintliches „Fundtier“ von einem Grundstück ausgebüxt ist. Doch solche Vorfälle würden sich in aller Regel sehr schnell klären, und „Pfiffi“ ist meistens genauso schnell wieder bei Herrchen und Frauchen, wie er zu Sven Galle gekommen war.

Aber Sven Galle hat auch Fälle, die schwerwiegend sind. Die Vierbeiner wurden irgendwo ausgesetzt und dann sich selbst überlassen. Glück haben diejenigen, die auf offener Strecke von Menschen gefunden werden und sich ihrer erbarmen. Über eines der zuständigen Ordnungsämter oder der jeweiligen Polizeidienststelle kommen sie ins Tierheim nach Papenbruch. Zurzeit gibt es einige solcher Hunde. Von den rechtmäßigen Besitzern fehlt jede Spur.

Manchmal ist sogar der Finder nicht mehr ausfindig zu machen. Die Hunde bleiben dann auf unbestimmte Zeit im Heim. So lange, bis sich für sie ein neuer, geeigneter Besitzer findet.

Auf ein neues Zuhause wartet zum Beispiel der etwa eineinhalbjährige Dackel-Zwergschnautzer-Mischlingsrüde. Seit zwei Wochen befindet er sich im Papenbrucher Tierheim. „Der Hund wurde völlig durchnässt und verklamt von einem Angler im Wald bei Lellichow gefunden“, so Galle.

Ein etwa sieben Monate alter Hovawart-Mischlingsrüde kam vor vier Wochen ins Tierheim. Er befand sich in einem schlechten Zustand, musste erst aufgepäppelt werden. Auf der Landstraße zwischen Perleberg und Groß Pankow (Prignitz) irrte das Tier zwischen dem Fahrzeugverkehr herum. Eine Touristin nahm es ins Auto. Über die Polizei in Perleberg fand der Hund schließlich den Weg ins Tierheim. Ein etwa sieben Jahre alter Deutscher Schäferhund wurde von einer Neuruppiner Pilzsammlerin im Wald bei Gühlen-Glienicke gefunden. Bevor der Rüde nach Papenbruch kam, wurde er aus unerfindlichen Gründen in die Wusterhausener Tierklinik gebracht.

Eine Katzenbesitzerin war mit dem plötzlichen Nachwuchs überfordert und gab deshalb drei Katzenwelpen ab. Ein rotes Kätzchen ist noch zu haben. (Von Madlen Wirtz)

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