Hundefamilie entging nur knapp dem sicheren Tod
SADENBECK/PAPENBRUCH – Sie sollten sterben, doch sie leben: Eine Mischlingshündin samt Welpen im Leib wurde vermutlich vor ein paar Tagen an einen Hochsitz im Wald zwischen Sadenbeck und Könkendorf (Prignitz) angebunden und gnadenlos ihrem Schicksal überlassen. Vermutlich musste sie ihre vier Jungen in dieser Lage zur Welt bringen.
Doch am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr wurde die geschundene kleine Tierfamilie erlöst. „Ein Jäger hatte sie gefunden. Die Hündin hatte sich an ihrer Leine fast aufgehängt“, berichtet Sven Galle vom Tierheim in Papenbruch-Ausbau. Wie lange die Hündin mit ihrem Nachwuchs hilflos im Wald hatte ausharren müssen, kann auch Galle nur vermuten. „So, wie sich das Muttertier auf das Wasser und Futter gestürzt hat, wird es wohl mindestens zwei Tage dort gesessen haben.“ Die Jungen seien etwa zwei Tage alt, so Galle gestern. Möglicherweise könnten sie aber auch schon einen Tag älter sein. „Dann wären sie eventuell sogar schon gemeinsam mit ihrer Mutter dort ausgesetzt worden, was noch schlimmer wäre“, so Galle.
Einen derart dramatischen Fall von Tierquälerei habe selbst er bislang noch nicht erlebt. „Die Stelle im Wald war so gewählt, dass die Hündin nicht so leicht zu sehen ist. Wer auch immer das getan hat, hat in Kauf genommen, dass die Tiere jämmerlich verdurstet wären“, sagt Galle. Dabei sei die Hundemutter ein „wirklich liebes Tier, das sogar gehorcht“. Laut Galle wäre ein solcher Hund unter normalen Umständen leicht zu vermitteln gewesen.
Jetzt sollen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um dem Tierquäler auf die Spur zu kommen. Wer den Hund kennt und die Polizei womöglich zum Halter führen kann, wird gebeten, sich zu melden. Hinweise zu dem Fall werden persönlich oder unter 0 33 95/75 30 in der Pritzwalker Polizeiwache entgegen genommen. Außerdem dürfen sich Menschen, die in dieser Sache weiterhelfen können, auch an Sven Galle vom Tierheim in Papenbruch wenden – entweder unter 0 33 94/40 01 60 oder per E-Mail: kontakt@tierheim-papenbruch.de. (Von Björn Wagener)